Internationales Medien- und Kulturmanagement

Welchen Beitrag leisteten Radiowellen zur Überwindung von Grenzen in Zeiten des Kalten Krieges? Wie schufen sie Verbundenheit zwischen den Menschen hinter den Mikrofonen und denjenigen vor den Radiogeräten? Dies ist das Thema des neuen Dokumentarfilms "The Sound of Friendship: Warm Wavelengths in a Cold, Cold War" von Anandita Bajpai (Leibniz-Zentrum Moderner Orient). Der Film zeichnet die Geschichte des Hindi-Programms des internationalen Rundfunksenders der DDR, Radio Berlin International (RBI), nach. Eine öffentliche Vorführung des Films findet am 19. Oktober 2021 im Funkhaus in Berlin statt, von wo aus RBI damals seine Sendungen ausstrahlte.

Das Hindi-Programm des internationalen Rundfunksenders der DDR, Radio Berlin International (RBI), wurde von 1967 bis 1990 aus dem Funkhaus in der Nalepastraße in Ostberlin ausgestrahlt. Der Dokumentarfilm von Anandita Bajpai führt die Zuschauer*innen von Berlin nach Madhepura, Bihar in Indien, wo ein Hörerclub namens "Lenin Club" aktiv war. In den 23 Jahren in denen das Programm lief, entwickelten sich transnationale Freundschaften zwischen den Hörer*innen des Senders in Indien und den Journalist*innen in Ostdeutschland. Wie werden diese Verbindungen heute, mehr als 30 Jahre nach der Schließung des Senders, in Erinnerung gehalten?

Anandita Bajpai drehte diesen Film im Rahmen ihres laufenden Forschungsprojekts "Verflochtene Wellenlängen. Deutsche Auslandsrundfunkdienste im Kalten Krieg in Indien 1964-1990 ". Die Dreharbeiten in Madhepura, Bihar, fanden im Jahr 2019 statt, während die Teile in Berlin im Jahr 2020 gedreht wurden. Als Medium zielt der Film darauf ab, Hörer*innen in Bihar und Moderator*innen in Berlin zusammenzubringen, die sich nie persönlich begegnet sind, aber freundschaftlich miteinander verbunden waren. Der Schnitt und die Postproduktion des Films wurden während der COVID-19-Einschränkungen abgeschlossen. Da es für die Beteiligten aufgrund von Reisebeschränkungen schweirig war ud ist, physisch zusammenzukommen, wird das Ziel des Films, Brücken zwischen Menschen und entfernten Räumen zu schaffen, immer wichtiger.

Bajpai ist seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum Moderner Orient in Berlin. Zuvor war sie zudem Mitarbeiterin im DFG-geförderten Projekt "Modernes Indien in deutschen Archiven, 1706-1989" (in Kooperation mit der HU Berlin und dem Zentrum für Moderne Indische Studien der Georg-August Universität Göttingen). Sie promovierte in Global Studies an der Universität Leipzig und ist Autorin des Buches „'Speaking' the Nation: The Oratorical Making of a Secular, Neoliberal India“ (Oxford University Press: 2018). Ihre jüngste Veröffentlichung ist ein Sammelband mit dem Titel „Cordial Cold War: Cultural Actors in India and the German Democratic Republic“ (Sage Publishers: open-access, 2021).

"The Sound of Friendship: Warm Wavelengths in a Cold, Cold War" wird am 19. Oktober 2021 um 18 Uhr im Studio 2 des Funkhauses Berlin (Nalepastr. 18, 12459 Berlin) gezeigt. Die Filmsprache ist in Deutsch und Hindi mit englischen Untertiteln. Im Anschluss an die Vorführung findet eine 40-minütige offene Diskussion statt, bei der das Publikum mit der Filmemacherin und einigen der Protagonist*innen interagieren kann.

http://Informationen zur Filmvorführung: https://www.zmo.de/veranstaltungen/the-sound-of-friendship-warm-wavelengths-in-a...;
http://Lebenslauf Anandita Bajpai: https://www.zmo.de/personen/dr-anandita-bajpai

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft – Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. (GWZ),

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