Internationales Medien- und Kulturmanagement

Konferenz
Aus Sicht der Medientheorie ist Theodor W. Adorno eine der ambivalentesten Figuren des 20. Jahrhunderts. So unerbittlich »negativ« seine Analysen einer industrialisierten Medienproduktion auch waren, setzte er sich dennoch praktisch mit der Welt der Medien, des Rundfunks und des Fernsehens auseinander und wusste diese für das Projekt kritischer Theorie zu nutzen.

„Es war Adornos wirkungsmächtige und geschickte Strategie, damalige Medien, die eine der zentralen Zielscheiben seiner Kritik waren, als Instrument dieser Kritik einzusetzen und dadurch ein viel breiteres als nur ein akademisches Publikum zu erreichen“, betont Dr. Lioudmila Voropai, Vertretungsprofessorin für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der HfG Karlsruhe. „Seine scharfsinnigen kultur- und medienkritischen Analysen beweisen ihre Relevanz weit über ihren ursprünglichen Entstehungskontext hinaus. Jahrzehnte später stoßen Adornos Ideen und Herangehensweisen auf weltweit großes Interesse – unter den KonferenzteilnehmerInnen sind zahlreiche prominente ForscherInnen und Adorno-SpezialistInnen, die aus Italien, Norwegen, Tschechien, Kanada, USA, Schweden, den Niederlanden, England und der ganzen Welt nach Karlsruhe kommen.“

In zeitgenössischen Debatten hat Adornos kritischer Ton wieder Einfluss gewonnen. Angesichts der Verbreitung von »Fake News«, von Big Data, Social Media und digitalem Populismus kann kritische Theorie erneut als aufschlussreiche Referenz für eine philosophisch informierte und soziologisch fundierte Medienkritik dienen. 50 Jahre nach Adornos Tod konzentriert sich die Konferenz auf drei Themengebiete. Die ambivalente Haltung Adornos zu Gefahren und Potenzialen moderner Medien, die Folgen seiner Theorie in medientheoretischen Ansätzen der folgenden Jahrzehnte und die Relevanz von Adornos kritischer Theorie in der zeitgenössischen Kritik der digitalen Kultur bilden den Kern der Konferenz.

Das komplette Programm finde Sie hier.

Ausstellung
Im Rahmen der Konferenz wird auch die Ausstellung „Adorno und die Medien“ im ZKM eröffnet. Kuratiert von Dr. Lioudmila Voropai, kuratorische Assistenz Jandra Böttger, präsentiert diese eine Reihe künstlerischer Arbeiten, zahlreiche von Studierenden der HfG Karlsruhe, die sich mit der in der Konferenz diskutierten Problematik auseinandersetzen. Neben der Frage nach Relevanz und Auswirkungen von Adornos Medienkritik und Gesellschaftsanalysen im heutigen Kontext befassen sich die teilnehmenden KünstlerInnen mit der Darstellung und Rezeption Theodor W. Adornos Theorie in der internationalen Kultur- und Medienproduktion seit den 1950ern bis zur Gegenwart.

Zu erleben ist die Ausstellung vom 13. bis 22. Dezember 2019 auf dem Museumsbalkon/ ZKM | Zentrum für Kunst und Medien.

Quelle: Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe / Karlsruhe University of Arts and Design

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