Internationales Medien- und Kulturmanagement

Mit dem Welttag der Poesie würdigt die UNESCO den Stellenwert der Poesie, die Vielfalt des Kulturguts Sprache und die Bedeutung mündlicher Traditionen. Im Jahr 2000 wurde er ins Leben gerufen. Die zentrale Veranstaltung in Deutschland richtet das Haus für Poesie unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission seitdem aus. Die vier internationalen Dichterinnen und Dichter sind jeweils mit einer deutschen Kulturinstitution verbunden.


Dienstag, 21. März 2017, 20 Uhr
Stiftung Brandenburger Tor
Max Liebermann Haus, Pariser Platz 7, 10117 Berlin
Eintritt Frei

Mit den Autorinnen und Autoren Bas Böttcher, Aref Hamza, Mirela Ivanova, Nikola Madzirov und Alice Miller sowie mit Dr. Pascal Decker, Stiftung Brandenburger Tor, Dr. Thomas Wohlfahrt, Haus für Poesie, und Christine M. Merkel, Deutsche UNESCO-Kommission.
Moderation: Knut Elstermann

Bas Böttcher (geb. 1974 in Bremen), der Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität in Weimar studiert hat, zählt zu den Begründern der deutschsprachigen Spoken-Word-Szene. 1997 gewann er die ersten deutschen Poetry-Slam-Meisterschaften. Der „Pop-Poetry-Pionier“, wie ihn die NZZ kürzlich nannte, entwickelte verschiedene Formate für Lyrik: den elektronischen Hypertext „Looppool“ als Ausdrucksform im Internet, die Textbox für live Performances und den Poetry Clip. Im Verlag Voland & Quist publizierte er die Gedichtbände „Dies ist kein Konzert“ (2006), „Neonomade“ (2009) und „Vorübergehende Schönheit“ (2012). Seine Texte erscheinen zudem in Schulbüchern und Standardanthologien deutscher Dichtung („Der Neue Conrady“, „Jahrbuch der Lyrik“). 2014 gab Böttcher mit „Die Poetry-Slam-Fibel“ die bisher umfangreichste Sammlung von Poetry Slam Stücken im Satyr Verlag heraus.

Aref Hamza (geb. 1974 in Al Hakaseh/Syrien) hat Rechtswissenschaften an der Universität in Aleppo studiert und zahlreiche Gedichtbände in arabischer Sprache veröffentlicht; darunter „Das Leben aus der Sicht des Scharfschützen“ (2000), „Ich war jung, die Einsamkeit“ (2003), „Amputierte Füße“ (2006), „Bedürftig“ (2007), „Der Kanarienvogel starb vor zwei Tagen“ (2009), „Nahe der syrischen Kirche“ (2011) und „Ich möchte nicht gerettet werden“ (2014). Einzelne Texte wurden ins Französische, Englische, Deutsche, Türkische, Kurdische und Spanische übersetzt. Zu seinen Auszeichnungen gehört der renommierte Mohammad Al Maghout Preis für Lyrik (2004). Heute lebt er mit seiner Familie in Buchholz in der Nordheide. Seine Lesung wird unterstützt vom Aktionsbündnis WIR MACHEN DAS.

Mirela Ivanova (geb. 1962 in Sofia) lebt als Dichterin, Journalistin, Redakteurin und Herausgeberin bulgarischer und deutscher Lyrik in ihrer Heimatstadt. Als Kustodin ist sie am Ivan-Vazov-Museum tätig. Seit 1985 sind sechs Gedichtbände auf Bulgarisch und zwei Bände auf Deutsch im Verlag Das Wunderhorn erscheinen: „Balkanische Alphabete: Bulgarien“ (2008) und „Versöhnung mit der Kälte“ (2004). Zu ihren Auszeichnungen gehören der Nationalpreis für bulgarische Literatur (2003) und der Hermann-Lenz-Preis für moderne Poesie aus Ost- und Südosteuropa (2002). Ihre Gedichte wurden ins Englische, Spanische, Tschechische, Ungarische, Türkische, Serbische, Persische und Deutsche übersetzt. Ivanova war Gast im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia.

Nikola Madzirov (geb. 1973 in Strumica/Mazedonien) ist eine der bedeutenden Stimmen der jüngeren südosteuropäischen Poesie. Geprägt von den Folgen des Balkankriegs, bezeichnet er sich als „unfreiwilligen Nachfahren“ von Flüchtlingen. Seine Gedichte wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt und in Anthologien in Europa, den USA und Asien veröffentlicht. Madzirovs Debüt „Zaklučeni vo gradot“ (Eingeschlossen in der Stadt) erschien 1999. Für seinen Gedichtband „Versetzter Stein“, der 2011 in deutscher Übersetzung im Hanser Verlag erschien, erhielt er den Hubert Burda Preis und den Gebrüder-Miladinov-Preis. Zudem gehört der Dichter zu den Kuratoren des Online-Portals lyrikline und ist als Essayist und Übersetzer tätig. Aufenthaltsstipendien führten ihn nach Wien (2005), Graz (2007), Iowa City (2008), München (2009), Brüssel (2014) und Paris (2016). Madzirov ist derzeit Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

Alice Miller (geb. 1982 in Wellington/Neuseeland) arbeitet als Autorin, Lehrerin und Herausgeberin in Wien. Sie erhielt ihren Masterabschluss vom International Institute of Modern Letters der Victoria University of Wellington 2005 und einen Master of Fine Arts im Rahmen des Writers’ Workshop 2008 von der University of Iowa, USA. Ihre Arbeiten wurden in den Magazinen Boston Review, Narrative, Oxford Poetry, Landfall, Five Dials und The American Scholar veröffentlicht. 2014 erschien ihr erstes Buch ”The Limits“ bei der Auckland Univeristy Press und bei Shearsman Books. Alice Miller erhielt das Grimshaw Sargeson Stipendium, den Katherine Mansfield Award der Bank of New Zealand, ein Stipendium am Michael King Writers' Centre in Devonport/Neuseeland sowie das Glenn Schaeffer Stipendium der University of Iowa. 2015/20016 war sie Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung von: Haus für Poesie und Stiftung Brandenburger Tor unter der Schirmherrschaft der Deustchen UNESCO-Kommission und mit der Akademie Schloss Solitude, dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD, dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia Bamberg, dem Aktionsbündnis WIR MACHEN DAS, der Allianz Kulturstiftung und der Stifung: do.

Quelle: Haus der Poesie, Belin

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